Erweiterung der Städtischen Wirtschaftsschule zur Integration der Staatlichen Fachoberschule in Schwabach
Südliche Ringstraße 9, 91126 Schwabach
Erweiterungsbau mit Verwaltungsbereich und Klassenzimmern
Generalsanierung Bestandschule
Bauherr
Stadt Schwabach
Kenndaten Neubau
NF 1.400 m², BGF 2.420 m², BRI 7.972 m³
Kenndaten Bestand
NF 3.846 m², BGF 6.050 m², BRI 22.026 m³
Leistungsumfang
LPH 1-9 HOAI
Zuschlag VGV 02|2024
LPH 1 Beginn 04|2024
LPH 8 Neubau 09|2025 bis 12|2027
Die staatliche Fachoberschule hat den Betrieb 2020/2021 aufgenommen und ist vorübergehend in den Räumlichkeiten der städtischen Wirtschaftsschule untergebracht.
Aufgrund eines deutlichen Anstiegs der Schülerzahlen ist geplant den räumlichen Fehlbedarf auszugleichen, um damit die staatliche Fachoberschule dauerhaft in Schwabach zu sichern.
An das bestehende Gebäude der Wirtschaftsschule wird unter Wegnehmen des eingeschossigen Eingangsbereichs, ein durchgehendes eingeschossiges Sockelgeschoss sowie ein dreigeschossiger Neubau vorgesehen. Die Obergeschosse ragen als Solitär über das Sockelgeschoss hinaus.
Der Neubau orientiert sich in der Ausrichtung an die bestehende Wirtschaftsschule. Durch diese zurückgenommene und leicht gedrehte Einbindung des Gebäudekubus in das bestehende städtebauliche Gefüge, konkurriert der Neubau nicht mit den denkmalgeschützten Nachbargebäuden und bildet gleichzeitig eine prägnante Adresse für die Fachoberschule an der Südlichen Ringstraße aus. Die neue Vorplatzsituation greift die bestehende Erschließung des Schulzentrums auf und wertet die Wegeführung zum Haupteingang des Schulkomplexes der Fachober- und Wirtschaftsschule auf.
GEBÄUDEKONZEPT | KONSTRUKTION
Der Neubau mit dem durchgängigen Sockelgeschoss sowie den Verbindungselementen in den Obergeschossen bildet mit der Wirtschaftsschule einen Gesamtbaukörper, der gemeinschaftliche/ wechselseitige Raumnutzungen, Barrierefreiheit und einen örtlich zentrierten Verwaltungsbereich gewährleistet. Die dadurch entstandenen Synergien können flexibel genutzt werden.
Ausbildung eines Sockelgeschosses aus Stahlbeton und der Obergeschosse als Holzrahmen- bzw. Vollholzbau. Die Gründung des Sockelgeschosses erfolgt in Form einer Tiefgründung über Pfähle. Die Umsetzung der Fassaden ist als Holz- Aluminium-Fenster mit Dreifach-Isolierverglasung in den Obergeschossen und Holz-Aluminium Pfosten-Riegel-Fassade im erdgeschossigen Sockel geplant. Der sommerliche Wärmeschutz wird durch außenliegenden Sonnenschutz als Screen in Verbindung mit „neutraler“ Sonnenschutzverglasung realisiert. Die Außenwandverkleidung wird als vorgehängte hinterlüftete Holzlamellenfassade mit vertikaler sowie horizontaler Lamellenausrichtung sowie mit großformatigen Faserzementplatten vorgesehen.
AUSSENANLAGEN
Das Dach des eingeschossigen Sockelgeschosses wird als begrünter Außenbereich ausgebildet. Dadurch wird die versiegelte Fläche verringert und ein Grünraum zwischen der Fachoberschule und der Wirtschaftsschule aufgespannt. Dieser stellt gleichzeitig eine Erweiterung des Pausenbereichs mit gemeinschaftlicher Nutzung durch die Fachober- und Wirtschaftsschule dar.
NACHHALTIGKEITSASPEKTE
Durch den additiven Neubaukörper und dessen strukturellen Angliederung an den Baukörper der Wirtschaftsschule entsteht nachhaltige und funktionale Qualität.
Die klare und einfache Grundrissstruktur spiegelt ein hohes Maß an Ökonomie des Neubaus wider. Dies wird unter anderem erreicht durch die geringen Spannweiten in einer einfachen Tragstruktur, den Verzicht von Kellergeschossen, den Einsatz von einfachen ressourcenschonenden Baustoffen sowie dem Etablieren von versickerungsfähigen Oberflächen auf dem Dach.
Besonderer Wert wird hierbei auf die Themen Materialökologie, Schadstofffreiheit und den Umwelteintrag der Materialien gelegt. Im Zuge des Planungsprozess werden alle Baustoffe einer Lebenszykluskostenbetrachtung unterzogen.
Der sommerliche Wärmeschutz ist durch ein optimiertes Verhältnis an opaken und transparenten Außenbauteilen mit entsprechendem außenliegendem Sonnenschutz gegeben.
Um der bei Schulbauten aus funktionalen Gründen erforderlichen Versiegelung der Pausenflächen vorzubeugen, werden die Dächer vorwiegend als Biodiversitätsdach und somit als Ersatzlebensraum für Flora und Fauna vorgesehen. Die zudem vorgesehenen fassadenintegrierten Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sollen zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Eine Fassadenbegrünung mit Rankhilfen wird an der Südfassade der Wirtschaftsschule ebenfalls vorgeschlagen. Damit wird zum einen eine grüne Pufferzone etabliert, die Aufenthaltsqualität optimiert, sowie die Abstrahlflächen der Gebäudeaußenhaut reduziert.





